Die Taubenmutter



Die Taubenmutter

 

"Drei Charaktere, die Taubenmutter, der Penner und der Harlekin haben eines gemeinsam: Sie sind mittellose Außenseiter dieser Gesellschaft, die, eingesponnen in ihrer Phantasiewelt, die Urgründe des Lebens finden wollen ..."

Lutz / Rosa Zeitung

 

Die Titelheldin sieht sich immer wieder als Tochter aus vornehmem Haus.

Real aber von der Fürsorge lebend, klagt sie über die sozialen Missstände alleinstehender, mittelloser Rentnerinnen. Der Penner stellt sich als Einstein vor. Doch seine Angst vorm Abgrund, über dem alle schweben, lässt keinen ungerührt. Ebenso wenig seine verzweifelte Ironie, mit der er seinen beiden Schicksalsgefährten auf der Parkbank begegnet. Für infantile Neugierde,

gepaart mit der spöttischen Souveränität des Lebenskünstlers steht die Figur

des Harlekins. Sein Rezept heißt Sinnesfreude, um das Leben zu meistern.
In einer Welt ohne Halt, in der jeder von Existenzängsten und von der Angst vor der Einsamkeit befallen wird, kann zwangsläufig von einer kollektiven Neurose gesprochen werden. Dennoch - überzeugt von der eigenen Wahnvorstellung - schimpft ein jeder den anderen 'Narr'.
Am Ende wagen diese drei Figuren den kühnen Sprung - ins Ungewisse des Vertrauens und der Verbindlichkeit.

 

Wie auch bei sonstiger absurder Literatur vermittelt Die Taubenmutter eine Wirklichkeitserfahrung, die durch einen unauflösbaren Widerspruch zwischen subjektiver Sinn- und Orientierungssuche und einer dieser Anforderung sich grundsätzlich entziehenden Welt gekennzeichnet ist.